Aktive ETFs – Marketingprodukt oder hilfreiches Instrument für Anleger?

Aktive ETFs - Marketingprodukt oder hilfreiches Instrument für Anleger

In der heutigen Pressemeldung nimmt der Berliner Honorarberater Klaus Porwoll von der PecuniArs Honorarberatung Stellung zu dem Thema Aktive ETFs – Marketingprodukt oder hilfreiches Instrument für Anleger?:

  • Aktive Exchange Traded Funds, bei denen im ETF-Mantel ein aktives Management stattfindet, erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit
  • Schließlich versuchen sie das Beste aus der passiven und der aktiven Welt zu kombinieren
  • Aber sollten Privatanleger dort wirklich investieren und wenn ja, worauf sollten sie achten?

Berlin, den 20. November 2024 – Es scheint fast so, als würden aktive Exchange Traded Funds (ETFs) den Markt im Sturm erobern. Laut einem aktuellen Bericht des Fondsanalysehauses Morningstar entfielen weltweit im Juni dieses Jahres 25 Prozent der Kapitalzuflüsse auf diese Produktkategorie. Und zwischen Anfang Januar und Ende Juli 2024 stieg das global von aktiven ETFs verwaltete Vermögen laut dem ETF-Researchhaus ETFGI um knapp 190 Milliarden auf fast 950 Milliarden Dollar. Ein erheblicher Teil des Zuwachses entfiel zwar auf den US-Markt, wo aktive ETFs einen Steuervorteil bieten, doch wächst auch in Europa die Nachfrage kräftig. Lagen die Zuflüsse in diese Vehikel im Jahr 2022 noch bei 2,4 Milliarden Euro, so waren es 2023 bereits 6,7 Milliarden Euro.

Ein wesentlicher Grund für den Erfolg dieser noch jungen Produktkategorie dürfte darin liegen, dass sie versuchen, das Beste aus der aktiven und der passiven Welt zu verbinden. „Grob dargestellt geht es darum, aus einem Aktienindex aktiv einzelne Titel nach bestimmten fest definierten Kriterien auszuwählen“, erklärt Klaus Porwoll, Gründer und Inhaber der unabhängigen Berliner Honorar-Finanzberatung PecuniArs. „Das heißt, ein aktiver ETF bildet nicht mehr den kompletten Index ab, sondern nur einen Teil davon. Und das bedeutet, dass ein solches Produkt hinsichtlich seiner Einzeltitel-, Branchen- und Ländergewichtung von dem jeweiligen Vergleichsindex abweichen kann.“ Durch diese aktive Einzeltitelselektion, so die Idee hinter der Produktkategorie, soll eine bessere Wertentwicklung als mit dem Gesamtindex erzielt werden.

Aktive ETFs: Kein Basisinvestment

„Wer sich die Wertentwicklung dieser Produkte ansieht, stellt in der Tat fest, dass es einigen dieser aktiven ETFs in den vergangenen Jahren gelungen ist, besser abzuschneiden als die jeweilige Benchmark“, stellt Porwoll fest. Dennoch sollten Anleger dort nicht blind investieren. „Zunächst einmal ist wichtig, dass diese Produkte auch wirklich zu einem Anleger und seinen Anlagezielen sowie seiner individuellen Risikoneigung passen“, erklärt er. „Denn man muss zum Beispiel bedenken, dass aktive ETFs eben nur einen Teil eines breit gestreuten Index wie den MSCI World abbilden, und damit sind sie ganz streng genommen kein Basisinvestment mehr.“

Dazu sollten Investoren sich sehr genau mit den einzelnen Produkten auseinandersetzen. Denn wie der Anlageprozess erfolgt und nach welchen Kriterien die Auswahl der einzelnen Titel stattfindet, ist allein aus dem Namen eines aktiven ETFs nicht immer ersichtlich. Und die Vielfalt an Produkten ist erheblich. Viele dieser aktiven ETFs haben zum Beispiel einen Nachhaltigkeitsfilter mit eingebaut, bei dem nach ökologischen, sozialen und Governance-Kriterien, den sogenannten ESG-Kriterien, eine Auswahl stattfindet. „Dazu gehen manche Produkte nach bestimmten Faktoren vor, das heißt, sie investieren zum Beispiel in Value-Aktien, wobei die Auswahl nach Bewertungskennziffern erfolgt, in sogenannte Momentum-Aktien oder in die Werte eines Index, die die geringsten Kursschwankungen aufweisen“, erklärt der Anlageexperte.

Auch zahlreiche aktive Anleihe-ETFs sind inzwischen am Markt erhältlich. Hier findet dann ebenfalls nach vorgegebenen Regeln eine Auswahl von Unternehmensanleihen statt. Dabei kann zum Beispiel eine geringe Verschuldung der Emittenten als Auswahlkriterium dienen, womit das Risiko der Anlage gegenüber einem reinen Indexinvestment reduziert werden soll.

Kosten beachten

„Anleger sollten außerdem beachten, dass bei der Geldanlage auch die Kosten eine wichtige Rolle spielen und die sind bei aktiven ETFs zwar niedriger als bei aktiv gemanagten Investmentfonds, was sie einerseits attraktiv macht“, erklärt der Honorarberater, „jedoch sind sie auch höher als bei rein passiven ETFs.“

„Grundsätzlich“, so sein Fazit, „spricht zwar nichts gegen aktive ETFs, aber nur als Beimischung im Portfolio und auch nur dann, wenn es zu den Anlagezielen und der Risikoneigung des Anlegers passt.“ Außerdem müssen Anleger noch etwas berücksichtigen: Bei passiven ETFs wissen Anleger, dass sie genau die Marktrendite abzüglich der Kosten erzielen. Bei aktiven ETFs ist es dagegen ähnlich wie bei aktiv gemanagten Fonds: Sie können besser abschneiden als der Markt, ob das aber in allen Phasen gelingt, kann niemand garantieren.


Die Pressemitteilung kann hier gelesen werden: Presseportal

iris albrecht finanzkommunikation GmbH
Frau Iris Albrecht
Feldmannstraße 121
66119 Saarbrücken
Tel.: 0681-410 98 06 10
Fax.: 0681-410 98 06 19
Email: iris.albrecht@irisalbrecht.com
www.irisalbrecht.com