Zertifikate als Anlageinstrumente? Auf was Anleger dabei unbedingt achten sollten

Zertifikate als Anlageinstrumente Auf was Anleger dabei unbedingt achten sollten

In der nachfolgenden Pressemeldung „Zertifikate als Anlageinstrumente? Auf was Anleger dabei unbedingt achten sollten“ nimmt der Berliner Honorarberater Klaus Porwoll von der PecuniArs Honorarberatung Stellung zu

Zertifikate sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Investmentlandschaft – und sie können, weil strukturierte Wertpapiere eine genauere Steuerung der individuellen Risikoneigung ermöglichen, in einem Portfolio durchaus Sinn machen – allerdings gibt es vor einem Investment einiges zu beachten.

Berlin, den 4. Januar 2024 – Das Jahr 2022 schlossen strukturierte Wertpapiere nach Angaben des Bundesverbands für Strukturierte Wertpapiere mit einem Marktvolumen von 80 Milliarden Euro ab. Das sind acht Prozent mehr als Ende 2021 und der höchste Jahresendwert seit 2014. Damit, so folgert der Verband, haben sich strukturierte Wertpapiere einen festen Platz in den Portfolios der Anleger erobert. Dieser Ansicht ist auch Klaus Porwoll, Gründer und Inhaber der unabhängigen Berliner Honorar-Finanzberatung PecuniArs. „Und nach meiner Erfahrung nutzen auch Vermögensverwalter Zertifikate und andere strukturierte Wertpapiere verstärkt in den Anlageportfolios ihrer Kunden.“

Eines der wichtigsten Argumente dafür: Mit Zertifikaten oder strukturierten Wertpapieren lässt sich das Risiko in einem Portfolio reduzieren und individuell gut steuern. Das macht zunächst auch Sinn. Denn grundsätzlich hat jeder Anleger ein anderes Risikoempfinden und eine andere Risikotragfähigkeit. Das bedeutet, dass auch zu jedem Investor ein anderes Portfolio mit einem individuellen Rendite-Risiko-Profil passt. Und ein solches individuelles Rendite-Risiko-Profil lässt sich mit Zertifikaten zielgenauer erreichen.

Kein Sondervermögen

Doch sollten Anleger wie auch Finanzberater einiges bedenken, bevor sie strukturierte Wertpapiere empfehlen oder einsetzen. „Es gibt unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. So kann man zum Beispiel auch über ein Zertifikat, ähnlich wie mit einem Exchange Traded Fund (ETF), auf einen Index setzen“, erklärt Klaus Porwoll. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen ETFs und Investmentfonds auf der einen Seite und Zertifikaten auf der anderen Seite: „Zertifikate sind kein Sondervermögen, was bedeutet, dass sie ein Emittentenrisiko beinhalten“, sagt der Experte weiter.

Während also Fonds oder ETFs zum Sondervermögen zählen und im Falle einer Insolvenz des Emittenten vor dem Zugriff durch andere Gläubiger geschützt sind, ist das bei Zertifikaten nicht der Fall. Deshalb empfiehlt der erfahrene Honorarberater beim Einsatz von Zertifikaten im Anlageportfolio, sich die Bonität des jeweiligen Emittenten sehr genau anzuschauen. „So lässt sich zumindest die Möglichkeit eines Ausfalls reduzieren“, sagt er.

Genaue Kenntnis ist wichtig

Zu bedenken gilt es gerade für Privatanleger, dass der Markt für Zertifikate und strukturierte Wertpapiere sehr breit gefächert ist. Er reicht von den bereits genannten Indexzertifikaten über Discount-Zertifikate und Aktienanleihen bis hin zu Hebelprodukten oder auch Produkten mit noch sehr viel komplexeren Strukturen. „Ich rate Anlegern, grundsätzlich immer nur Produkte zu kaufen, die sie auch verstehen“, warnt Porwoll. „Es kann sonst zu herben Enttäuschungen kommen.“

Das heißt jedoch auch, dass man sich sehr intensiv mit der Funktionsweise eines strukturierten Wertpapiers auseinandersetzen muss. „So können in bestimmten Marktphasen Discount-Zertifikate durchaus interessant sein“, erklärt der Anlageexperte. „Denn damit können Anleger den zugrunde liegenden Basiswert zu einem günstigeren Kurs kaufen.“ Und das wiederum bietet einen Puffer, wenn der Kurs des Basiswertes – das kann eine Aktie, ein Rohstoff oder auch ein Index sein – fällt. Dafür sind Discount-Papiere umgekehrt mit einem Cap ausgestattet, der das Gewinnpotenzial begrenzt. Das Beispiel verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich genau mit solchen Produkten auseinanderzusetzen.

ETFs für die meisten Anleger die bessere Wahl

Ein anderes Beispiel sind Hebel-Zertifikate. „Damit können Anleger zwar überproportional an der Kursentwicklung des Basiswertes partizipieren. Geht die Wette aber schief, sind auch die Verluste überproportional hoch“, warnt der Finanzprofi. Zwar kann es sich in bestimmten Situationen lohnen, ein Portfolio oder bestimmte Positionen mit einem entsprechenden Zertifikat abzusichern, in diesem Fall ist es aber ratsam, sich professionelle Unterstützung durch einen Honorarberater zu suchen.

Für Anleger hingegen, die sich langfristig ein Vermögen aufbauen möchten, hält Porwoll es für besser, sich an transparente und kostengünstige ETFs zu halten, mit denen man gut diversifiziert und breit gestreut investieren kann. „Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Umsetzung der eigenen und individuell passenden Strategie mit den beiden Anlageklassen Aktien und Anleihen und mit entsprechenden ETFs sehr viel erfolgversprechender“, so das Fazit von Porwoll. „Und wenn ein Anleger dies dann langfristig und über unterschiedliche Zyklen hinweg auch durchhält, braucht er eigentlich auch keine Absicherung.“

Pressekontakt

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